Wiesede
Wiesede ist ein sehr altes Bauerndorf. In drei Himmelsrichtungen ist es von Moor umgeben. Nur über einen Sandrücken aus Richtung Norden war es in grauer Vorzeit zu erreichen. Wegen dieser problematischen Lage war das Dorf schlecht zu erobern, hat über Jahrhunderte aber auch nicht an der allgemeinen Entwicklung teilgenommen.
Wiesede selber verfügt über relativ fruchtbaren Boden (hoher Anteil von Lehmboden, der Rest Geestboden und anmoorige Flächen). So konnten die Bauern mit nassen wie mit trockenen Jahren gut leben. Der Lehmboden warf immer gute Erträge ab, auch als man die Fruchtbarerhaltung durch Kunstdünger noch nicht kannte.
Ein alter Reim geht folgendermaßen:
"Wiesede so schön gelegen,
hat bei Sonnenschein und Regen,
hat ob trocken oder naß,
immer reichlich Korn und Gras “.
Über lange Zeiträume prägten Ziegelbrandstätten das Landschaftsbild. Die letzte Ziegelei, die sogar mit einem Ringbrennofen ausgestattet war, stellte Anfang der sechziger Jahre die Produktion ein. Viele Feuchtwiesen und kleine Waldstücke sind durch die Ausbeute des Lehms entstanden.
In den Jahren 1880/88 wurde der Ems-Jade-Kanal durch das Gemeindegebiet gebaut. An dieser Achse und nördlich davon entstand die Siedlung Upschört. Der Kanal brachte für einige Arbeit und für andere die Möglichkeit, sich hier als Binnenschiffer anzusiedeln. Upschört hat durch seine Reihenansiedlung einen schönen eigenständigen Charakter.
In neuerer Zeit hat sich das Ortsbild stark gewandelt. Durch Dorferneuerungsmaßnahmen in den achtziger Jahren konnte das Ortsbild wesentlich verbessert werden. Heute ist Wiesede auch ein von Urlaubern gern besuchtes Dorf. Wiesede und Upschört haben zusammen eine Fläche von 1.264 ha.
Im Ortsteil Upschört der Ortschaft Wiesede ließen sich um 1800 die ersten Kolonisten nieder. Das heutige Upschört war früher ein Moor- und Sumpfgebiet. Der Sage nach soll der Ortsname daher stammen, dass die Wieseder Frauen zu den Wieseder Meeren gingen, um Fische zu fangen. Dabei mussten sie auf dem Weg dorthin ihre Kleider jedesmal „upschörten“, weil die Gegend so nass und sumpfig war. Man brauchte also gar nicht lange zu überlegen, als ein Name für die neue Kolonie zwischen Wiesede und Wiesedermeer gesucht wurde: Upschört.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts zählte man in Upschört gut 100 Einwohner. Der Bau des Ems-Jade- Kanals sowie der Erwerb neuer Ländereien brachte um die Jahrhundertwende einen großen wirtschaftlichen Aufschwung für den Wieseder Ortsteil. Den alten Kanalschiffern war sicherlich die Upschörter Schleuse wohlbekannt. So mancher „Pott“, beladen mit Torf, Kohlen und Stallmist für das NWK Wiesmoor oder Schlick aus dem Wattenmeer für die Felder der Geest und Moor ist hier durchgeschleust worden. Heute sind es in erster Linie Freizeitkapitäne aus dem In- und Ausland, die Durchlass für ihre Sportboote und Jachten begehren. Die ländliche Umgebung ist für Fahrradtouren und Ausflüge sehr gut geeignet. Aber auch der Wasserwanderer kommt hier auf seine Kosten.
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